Röhrda
Röhrda ist ein Ortsteil der Gemeinde Ringgau im Werra-Meißner-Kreis, Hessen.
Geographie
Röhrda liegt am südlichen Hang im Tal der Netra im westlichen Teil der Landschaft Ringgau auf etwa 275 m über NN. Der Ort ist das nach Einwohnerzahl zweitgrößte Dorf der Gemeinde.
Geschichte
Röhrda war eine der ersten Siedlungen im Ringgau. Die Siedlungsgründung wurde von zwei Wasserquellen begünstigt. Röhrda wird in einer (gefälschten) Urkunde aus dem Kloster Lippoldsberg von 1089 zum ersten Mal erwähnt. Die Siedlung muss aber älter sein, da früher zwei Kirchen nebeneinander bestanden, die Pfarrkirche Peter und Paul und die Martinskirche, von denen heute nur noch Mauerreste der Martinskirche zu sehen sind.
Auch wurde der Ort zweigeteilt. Eine Hälfte gehörte der Familie von Boyneburg, von deren Anteil die Landgrafen von Hessen im Jahr 1650 eine Hälfte kauften. Erst 1803 konnte der Kurfürst von Hessen-Kassel auch den restlichen Teil in Besitz nehmen und später in Privatbesitz überführen. Unter dem Namen „Meierei“ ist der Boyneburgische Besitz noch nachweisbar. Die andere Dorfhälfte war ein kurpfälzisches Lehen der Herren von Falken, und so wurde das Dorf bereits um 1350 genannt. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts ging dieser Anteil an die Herren von Herda über. 1654 erwarb Lucas von Siegel das Rittergut für etwa 30 Jahre. Danach ging der Besitz an die Herren von Meysenbug über. 1780 erwarb ein Herr von Castell das Gut, der es wiederum 1836 verkaufte an Johannes Rexerodt, den Großvater des Raiffeisen-Mitbegründers. Seine Nachkommen haben es noch heute in Besitz.
1530 wurde bei einem Dorfbrand der halbe Ort zerstört, während die Wehrkirche mit dem Fachwerkaufsatz sowie Reste des ehemals befestigten Kirchhofs erhalten blieben.
siehe auch Burg Röhrda
Heute
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbstständige Gemeinde Röhrda am 1. April 1972 mit dem Nachbarort Datterode zur Gemeinde Netratal zusammen. Diese wurde zwei Jahre später, am 1. Januar 1974, in die Gemeinde Ringgau eingemeindet.
Röhrda das Mühlendorf
Von den beiden Quellen Aschenborn und Martinsborn wurden sechs Mühlen betrieben. Insgesamt hatte Röhrda acht Mühlen: Ober-, Loch-, Jost-, Unter-, Wins-, Anger-, Schlag-, und Luxmühle.
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